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Thirty Seconds to Mars - America - Album Rezension

Guten Tag! (So förmlich heute!)

Heute geht es um eine Band, die mich seit mittlerweile sieben Jahre begleitet. Damals hatte ich sie mit dem Mega- Abum "This is War" kennengelernt und was soll ich sagen? Es taten sich damals - nicht nur musikalisch- für mich neue Welten auf.

Es geht um Thirty Seconds to Mars. 

Ich war voll in der Marterie. Habe viele Freunde über die Band kennengelernt, viel Arbeit in aufwendige Fanart investiert und habe die Musik auf eine fast grotesk wirkende Art und Weise bis in den Himmel gefeiert.
Aber gut, ich war damals jünger, vielleicht auch etwas naiver UND dazu kommt nunmal leider... die Musik war damals deutlich besser.

Zumindest was meinen Geschmack angeht. Während ich bei This is War ausnahmslos jeden Song großartig fand, und jeder nur so vor Energie, unfassbarer Kreativität und wirklichem Rock und Gitarren strotzte, vermisste ich das schon ein wenig beim Nachfolgeralbum "Love Lust Faith and Dreams". 
Obwohl man bei dem Longplayer immerhin noch einige super Momente hatte. ("Conquistador", "City of Angels", "Do or Die" usw.)

Dieses Jahr kam allerdings das neue Album "America" raus und erneut taten sich neue Welten für mich auf. Allerdings keine schönen.


Gut, gut. Ich will jetzt auch nicht nur über meine Lieblingsband ablästern. Ich erinnere mich zum Beispiel sehr gut an den Moment, als "Walk on Water", die erste Singleauskopplung, im Radio gespielt wurde und ich einfach vor Freude geweint habe.
Weil der Song echt mitreißend war. Weil es bedeutete, nach vier Jahren und vielen Ankündigungen ("soon") endlich etwas neues meiner Alltime Favourit Band. 

Die anfängliche Euphorie wich dann leider recht schnell, mit dem nächsten Release. Ich war zu hause als "Dangerous Night" rauskam. Ich hörte mir den Song bei Spotify an. War irritiert. Hörte nochmal. War noch irritierter.
"Was genau sollte das? Wo waren die Gitarren? Was für ein billiger Elektropop Song", um mal meine ersten Gedanken festzuhalten.
Ich kann verstehen, dass viele neue Fans, die eher aus der Pop Richtung kommen diesen Stil gut finden aber ich für meine Verhältnisse war enttäuscht. Maßlos. 

Bei einem der nächsten Veröffentlichungen ("One Track Mind") saß ich mit meiner besten Freundin im Auto als wir ihn hörten. Der Song plätscherte sanft vor sich hin, klang irgendwie träumerisch. Bis zu der Stelle bei der Jared schrie. Voller Herzblut. Genau wie damals.

Die besorgten Leser, die Jared Leto vielleicht nicht kennen werden sich jetzt fragen: "Schreien? Was hat der arme Mann denn?"
Ich kann euch beruhigen. Wer Jared kennt, weiß über sein exorbitantes Lungenvolumen und seine kraftvolle Stimme, die er zu früheren Zeiten gerne mal zum powervollen Schreien eingesetzt hat.

Je poppiger und kommerzieller die Musik jedoch wurde, desto weniger wurde genau dieses Attribut genutzt. Viele Fans (genaugenommen "Echelon") bedauern dies, gerade wenn man bedenkt woher Mars kommen.

Hört man mal in die ersten beiden Alben rein ("30 seconds to Mars" und "A beautiful Lie") versteht man schnell, warum viele Fans sich wegen der neueren Sachen abwenden oder sie zumindest nicht mehr verstehen.

Wenn wir jedoch zurück zum aktuellen Werk der kalifornischen Band kommen, muss ich ihnen doch einige Highlights zugestehen.

Mein Favorit ist "Live like a Dream". Das Lied sprudelt über vor Lebensfreude und Energie.

"Great wide Open" ist auch ein starker Track, der es schafft das Niveau des Albums ein Stück hoch zu halten.

Weitere Lieder wie "Rescue me", "Love is Madness" und "Hail to the Victor" sind auf jeden Fall auch hörbar und in Teilen sogar gut tanzbar. 

Leider sind "Dangerous Night", "Dawn will Rise", "Remedy" und "Rider" zwar keine Totalausfälle, aber für Mars unglaublich schwache Stücke.


Zum Abschluss möchte ich noch sagen, dass ich diese Entwicklung bei Thirty Seconds to Mars echt schade finde. Ich werde diese Band immer auf eine Art lieben, wie es das 14 jährige Fangirl damals getan hat, aber ich bin der Meinung dass eine Weiterentwicklung von Bands, und wenn sie auch drastisch ist, erst mal nichts schlechtes bedeuten muss. So viele Gruppen haben das bewiesen.
Jedoch bin ich auch der Meinung, dass diese Entwicklung -wie leider auch bei vielen Bands- offensichtlich immer mehr in die kommerzielle Mainstream Richtung geht aber genau das muss nicht sein.

Eine Band MUSS nicht zwangsläufig kommerzielle Popmusik machen, nur um erfolgreich zu sein. Ich weiß dass oft Produzenten und andere wichtige Leute aus dem Management sicher auch ermitteln was gerade gut ankommt, und sie die Musik daran anpassen. Was so logisch klingt ist jedoch eine der -meiner Meinung nach- traurigsten Entwicklungen in der Musikbranche.


 Denn, was haben wir wenn kein Künstler mehr den Mut hat, zu sich und seiner Musik zu stehen und das wiederum kein Produzent unterstützen will, weil es ja zu "anders" ist und nicht dem Maistream entspricht?
Richtig! Einheitsbrei. Eine Utopie? Dann macht mal das Radio an.


Und genau aus diesem Grund höre ich nunmal viel Musik die anders ist. Ich weiß, dass dieses Beispiel auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich erscheint, aber ich nenne Harry Styles. Ohne zu viel darauf eingehen zu wollen muss mal betont werden, dass dieser junge Mann auf seinem Album unter anderem 70er Jahre Rock produziert hat. 

Mutig. Anders. Mega gut.

Mit diesen Worten beende ich den heutigen Post.
Habt ein schönes Wochenende!

Kommentare

  1. Ich Stimme dir sowas von zu Uschi 😊😶 bei den guten und schlechten Dingen (Aber lass Rider da raus 🤨☹)...Mars haben sich echt komplett verändert, und auch wenn wir sie irgendwie immer lieben werden, Ist es nicht mehr dasselbe.

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    1. Danke für dein Feedback Uschi! (Ich raste gerade aus, mein erster Kommentar!!)
      Und ja, es tut mir Leid aber Rider fand ich nie so hammer.
      Aber schön dass wir uns sonst einig sind. 😊

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