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Bandentwicklung - Von 30 seconds to Mars zu Bring me the Horizon

Einen wunderschönen guten Tag!

Und da melde ich mich mal wieder, nach einer längeren Post Abstinenz. Aber wie das Leben so spielt, findet man - in diesem Fall ich - nicht immer genügend Inspiration und Lust eine Idee umzusetzten.
Es geht aber in diesem Post nicht um meine mangelnde Motivation, sondern um ein viel weitreicherendes Thema.
Es geht dieses Mal nicht um einzelne Songs, Alben oder Künstler die ich empfehle. sondern vielmehr um eine übergerodnete Begebenheit. Es geht um Bandentwicklungen, Fandynamiken und Dinge, die ich bei Bands beobachtet habe. Lehnt euch zurück, greift euch ein Kaltgetränk eurer Wahl und viel Spaß beim lesen!

Beginnen wir da, wo es unbequem wird. Stellt euch vor, ihr entdeckt gerade eine Band, die noch recht frisch im Musikbiz ist und Musik produziert die euch SO gut gefällt, dass ihr CDs kauft, euch Band Shirts kauft, alle Musikvideos auswendig lernt und euch den Namen aller Bandmembers auf den Hintern tättowieren lasst. (Okay, das letzte Beispiel ist vielleicht etwas absurd. WENN Fantattoo, dann lässt man sich doch die Gesichter stechen, oder?)
Anyway, worum es geht, ist dass ihr diese Band liebt. So RICHTIG liebt. Und wie das so ist, mit der Zeit, streichen einige Jahre ins Land und die Band verändert sich. Man selbst verändert sich. Diese Prozesse sind völlig normal und gehören zum Leben dazu, wie das Atmen. Jedoch ist genau dieser Prozess für unfassbar viele Fans ein riesen Problem.
Argumente und Anschuldigungen wie "Früher wart ihr noch real" und "Jetzt seid ihr nur noch auf Komerz aus" stehen im Raum, doch was genau ist hier passiert?
Faktisch gesehen hat die Band sich also verändert. Dies kann geschehen, weil die Mitgllieder auch älter werden, andere thematische Schwerpunkte setzen und sich vielleicht musikalisch (weiter)entwickeln und sich neu definieren wollen.
Klingt alles super plausibel, oder?
Jedoch ist nicht alles, was super plausibel zu erklären ist, auch leicht für die Fangemeinde zu verstehen, ich kann mich da selber nicht von ausschließen.
Beispiel Thirty Seconds to Mars! Ich war viele Jahre ein rießiger Fan ihrer Musik und der Band generell. Der Hype Train fuhr, mitsamt geschriebener Fanfictions, Fantattoos und Konzertbesuchen. Ich habe die Band echt GELIEBT, vor Allem zu This is War Zeiten, welches das dritte Studioalbum war.

Vor zwei Jahren kam dann jedoch ihr fünftes Album "AMERICA" raus, und was soll ich sagen. Dem Hype Train ist langsam aber gewiss der Sprit ausgegangen. Ich empfand die Musik als lieblos komponiert und für mich stand sie in keinem Verhältnis mehr zu den alten Mars Zeiten.
Ich war zwar irgendwie enttäuscht und traurig, jedoch hasse ich die Band nicht und boykot-
tiere ihre Musik. Anders als einige enttäuschte, alte Bring me the Horizon Fans.
Die Kommentarspalten unter ihren neuen Songs sind voll mit Kommentaren, die sich den alten Stil zurückwünschen.
Ich kann dieses Gefühl gut verstehen. Wenn man eine Band und ihren Stil geliebt hat, ist es mehr als schade, feststellen zu müssen, dass die eingeschlagene Richtung einem so gar nicht mehr zusagt.
Der Hass, der BMTH allerdings teilweise entgegenkam war meiner Meinung nach aber übertrieben.
Meine Meinung zu der ganzen Thematik ist folgende: Lasst die Bands sich so entwickeln wie sie wollen. Auch wenn es weh tut, eine lang geliebte Band nicht mehr 100%  feiern zu können, gibt es eine Sache, die wir nicht wollen:
Bands oder Künstler, die immer dasselbe abliefern, berechenbar geworden sind und ihren Stil nie verändern. Stillstand bedeutet oft den Tod. Nirgendwo gilt das mehr, als im Musikbusiness. Die Menschen wollen überrascht, gefrordert und an neue musikalische Orte gebracht werden.

Ein weiteres Beispiel sind The 1975. Jedes Album klingt in sich und in Abgrenzung an die anderen unterschiedlich und verfolgt je einen ganz eigenen Stil. Der Grundtonus der Band geht dabei jedoch nie ganz verloren. Songs wie "People" und "Somebody Else" können in ihrer Diskografie völlig friedlich koexistieren.

Ich möchte in diesem Kontext und zum Abschluss eine These aufstellen. An ihrer Warhheit kann gerne gezweifelt werden, jedoch hat sie für meine Wahrnehmung einen gewissen Wert.
Also: Eine Band ist frei, ab dem Zeitpunkt, ab dem sie sich damit abfinden, auch mal Fans auf ihrem Weg zu verlieren.
Wie trivial das auch klingen mag, es gibt nunmal Künstler die Jahrelang die selbe Schiene fahren, eben um ja keinen Fan zu verärgern oder gar zu vergraulen.
Nein! Macht das, worauf ihr Bock habt. Seid ein bisschen mehr wie Jack White. (Meinen kompletten Beitrag zu ihr findet ihr auch auf meinem Blog) Jack White hat selten etwas produziert um der breiten Masse zu gefallen. Er hat auch mit seinem letzten Album gezeigt, dass man sich treu bleiben kann und trotzdem rumexperimentiern kann bis der Arzt kommt.



In diesem Sinne, bleibt gesund und hört gute Musik!

PS: Zum Abschluss noch eine kleine Musikempfehlung, weil ganz ohne geht dann doch nicht.
Red Wine von MØ Sehr tanzbar!

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